EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“, auf Deutsch Desensibilisierung und Neubearbeitung mit Augenbewegungen und ist eine Methode in der Traumatherapie.
1987 und 1991 entwickelte die klinische Psychologin und Traumatherapeutin, Dr. Francine Shapiro, in Kalifornien, diese Methode und sie wird seit Mitte der 90er Jahre erfolgreich in der Traumatherapie eingesetzt.
Im Allgemeinen umfasst die Behandlung mit EMDR acht Behandlungsphasen, die mit ein paar vorausgehenden Sitzungen, die mit einer Anamnese und Aufklärung des Klienten, beginnen. Die belastende Erinnerung, die verarbeitet werden soll, wird dann herausgearbeitet schließlich verarbeitet.
Dabei arbeitet EMDR mit bilateraler Stimulation, d.h. Stimulation beider Gehirnhälften. Dies geschieht primär über Augenbewegungen, oder auch unter Einbeziehung anderer Sinnesorgane, indem die KlientIn zur Bearbeitung der Erinnerung wiederholt angeleitet wird, kurzzeitig mit der belastenden Erinnerung in Kontakt zu gehen. Gleichzeitig wird eine bilaterale Stimulation durch Augenbewegungen, Töne oder kurze Berührungen, z. B. des Handrückens, durchgeführt. So soll die blockierte Verarbeitung der belastenden Erinnerungen aktiviert werden, um ihre zügige Verarbeitung zu ermöglichen. Daraus resultiert die Annahme, das EMDR nachweislich 40% weniger Behandlungsstunden benötigt, als andere bewährte Verfahren (van Etten 1998).
Nach einigen EMDR-Sitzungen erleben die meisten Patienten eine Erleichterung, mehr Klarheit, die mit dem ursprünglich traumatischen Erlebnis verbundene Erregung verringert sich und negative Gedanken können anders und positiver umformuliert werden.
In meiner Praxis kombiniere ich EMDR gern mit anderen gängigen Therapiekonzepten, wie zum Beispiel Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, NLP oder tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie.
Bereits nach acht bis zehn Sitzungen kann es zu spürbaren Veränderungen in Bezug auf Kognitionen, Emotionen und Körpererleben kommen. Seit 2006 ist die Wirksamkeit von EMDR für die Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS) weltweit anerkannt und mittlerweile nicht nur für die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse geeignet, sondern auch auf vielfältigen anderen Gebieten anwendbar.
Am Ende einer gesamten Traumatherapie sollten vorher belastende Erinnerungen nicht mehr als problematisch erlebt werden.
EMDR wurde zur Behandlung traumatisierter Menschen entwickelt, zeigt sich aber auch bei anderen Störungsbildern, die durch belastende Erlebnisse mit verursacht wurden, ebenfalls als wirksam, z.B. bei Anpassungsstörungen, traumatischer Trauer nach Verlusterlebnissen, akuten Belastungsreaktionen kurz nach belastenden Erlebnissen, depressiven Erkrankungen und Angststörungen, belastungsbedingten Verhaltensstörungen von Kindern und chronischen komplexen Traumafolgestörungen nach schweren Belastungen in der Kindheit.
2017 habe ich den Grund‑, Praxis- und Fortgeschrittenenkurs in “EMDR in Therapie und Coaching”, am EMDR-Ausbildungszentrum in München, erfogreich absolviert.